let’s prepare for generation alpha – Emotionale Intelligenz als Schlüssel zukunftsfähiger Führung

Annika Kreis Emotionale Intelligenz Blog Web

Lesezeit: 10 Minuten

Zwischen Empathie und Selfcare: Emotionale Intelligenz als Schlüssel zukunftsfähiger Führung

Die Bedeutung von Empathie in der Führung wird in den Medien häufig hervorgehoben. Doch Empathie ist nur eine von vielen Fähigkeiten, die im Zusammenspiel verschiedener Soft Skills eine erfolgreiche und nachhaltige Führung ermöglichen: Emotionale Intelligenz umfasst neben Empathie weitere essenzielle Fähigkeiten und Kompetenzen, die Führungskräfte sowohl in der Beziehungsgestaltung mit Mitarbeitenden – insbesondere mit den jüngeren Generationen – als auch im Umgang mit eigenen Herausforderungen unterstützen können. Dadurch kann Emotionale Intelligenz auch einen wirksamen Schutz vor Burnout bieten. “Let´s prepare for Generation Alpha” ist ein Appell an kleine und mittelständische Unternehmen, die Neuerungen der Arbeitswelt 4.0 jetzt als Chance für sich zu ergreifen. Dazu gehört, dass sich ausbildende Unternehmen darauf vorbereiten, als attraktive Arbeitgeber von den jüngeren Generationen wahrgenommen zu werden – schließlich starten die ältesten Vertreterinnen und Vertreter der Generation Alpha in wenigen Jahren ins Berufsleben. Dies ist eine Gelegenheit, sich zukunftssicher aufzustellen und die eigenen Strukturen weiterzuentwickeln. Und Emotionale Intelligenz ist dabei für Führungskräfte wichtiger denn je, wenn sie mit den Berufseinsteigerinnen von morgen eine konstruktive Zusammenarbeit gestalten möchten.

Der Artikel zeigt die Wichtigkeit der Emotionalen Intelligenz in der Führung und Bindung zukünftiger Berufseinsteigerinnen auf und inspiriert, wie durch den gezielten Einsatz Emotionaler Intelligenz die Generationenunterschiede konstruktiv bewältigt sowie gewinnbringend für das Unternehmen genutzt werden können.

Empathie und emotionale Intelligenz: Unterschiede und Zusammenspiel

Schaffen wir vorab etwas Klarheit und ein Allgemeinverständnis über die Begriffe. So ist Empathie die Fähigkeit, die Emotionen des Gegenübers nachzuempfinden, zu verstehen und sie als zugehörig zur Erfahrung des Gegenübers zu erleben, ohne sie vollständig zu übernehmen1. Empathie umfasst demnach drei wesentliche Komponenten: Mitgefühl, Distanzierung und kognitives Verstehen. Mitgefühl ist die Nachempfindung der Emotionen des Gegenübers, motiviert uns zum helfen und kann zur “Gefühlsansteckung” führen, weshalb Empathie die Wahrung der emotionalen Distanz zu den Gefühlen des Gegenübers einschließt. Dadurch verweilen wir während der Konversation mit anderen in unseren eigenen Emotionen und lassen uns von fremden Emotionen nicht überwältigen. Ein weiterer Bestandteil der Empathie bildet das kognitive Verstehen: Wir imaginieren bzw. erkennen die (Hinter-)Gründe für die Emotionen des Gegenübers. Je tiefgreifender unsere Menschenkenntnis, desto ausgeprägter ist dieses Verständnis. Das Ausmaß unserer Empathie ist zudem unter anderem abhängig vom eigenen Stresspegel und der Sympathie zum oder Ähnlichkeit mit dem Gegenüber.

Emotionale Intelligenz ist dagegen ein übergeordnetes Konzept, das Empathie einschließt und darüber hinaus weitere Fähigkeiten umfasst, wie

  • Selbstwahrnehmung (Selbstbewusstsein)
  • Selbstmotivation
  • Selbstmanagement
  • Soziale Kompetenz
  • und eben Empathie2

Emotionale Intelligenz ergänzt somit die Wahrnehmung äußerer Gegebenheiten um die Innenschau und setzt beide in ein konstruktives Verhältnis. Anders ausgedrückt: Während Empathie uns befähigt, Emotionen und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu verstehen, ermöglicht Emotionale Intelligenz, Lösungsansätze zu entwickeln, die sowohl der Gemeinschaft als auch dem Individuum zugutekommen.

Empathie erkennt, Emotionale Intelligenz löst.

Das eine funktioniert jedoch nicht ohne das andere: Erst Empathie verleiht Handlungen Authentizität und schafft die Grundlage für vertrauensvolle Beziehungen. Ohne Empathie bleiben gut gemeinte Worte oder Handlungen leere Worthülsen. Auf der anderen Seite reicht Empathie allein nicht aus: Führungskräfte, die zwar Emotionen erkennen und nachvollziehen können, jedoch keine Emotionale Intelligenz einsetzen, um konstruktiv damit zu arbeiten, bleiben in ihrer Wirkung begrenzt. Darüber hinaus kann ein Übermaß an Empathie ohne ausgleichendes Selbstmanagement oder Selbstbewusstsein problematisch sein: Solche Führungskräfte riskieren, sich selbst zu überfordern und einem Burnout nahezukommen.

Führungskräfte mit Emotionaler Intelligenz

…verfügen über eine ausgeprägte Selbstwahrnehmung und kennen ihre eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Motive. Sie sind sich bewusst, was sie erfreut, frustriert oder verärgert. Dank eines hohen Maßes an Selbstmotivation entwickeln sie kontinuierlich Leistungsbereitschaft und Begeisterung aus sich selbst heraus und zeigen gleichzeitig eine hohe Frustrationstoleranz. Selbstmanagement hilft Führungskräften dabei, ihre eigenen Emotionen und Gedanken zu regulieren – beispielsweise durch einen inneren Dialog. Es unterstützt sie zudem bei der Steuerung ihrer (emotionalen) Reaktionen auf Situationen, Mitarbeitende oder Kolleginnen und fördert die Fähigkeit, dabei die eigenen Grenzen zu wahren. Empathie befähigt sie, die Gefühle und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erkennen und zu verstehen. Führungskräfte mit ausgeprägten sozialen Kompetenzen beherrschen das Beziehungs- und Konfliktmanagement. Sie verstehen es, Teams aufzubauen, deren Dynamiken zu erfassen und diese gezielt zu steuern und zu leiten.3

Generation Alpha – Die Berufseinsteigerinnen von morgen

Das wissen und vermuten wir bisher: Die Generation Alpha wächst vollständig im digitalen Zeitalter in einer ausgeprägten VUCA-Welt auf. Sie ist dadurch sehr global verbunden, Wissen und Bildung ist für sie überall zugänglich und so wird sie beispielsweise in den Bereichen Gesundheit und Recht immer gut informiert sein. Die KI ist ihre ständige Begleiterin und wird viele Dinge des alltäglichen Lebens für sie steuern und übernehmen. Auch digitale Kommunikation und Interaktionen werden Alltag sein und ein Großteil der sozialen Beziehungen – auch aufgrund der globalen Kontakte – werden auf digitalen Kanälen gepflegt werden. Sie wird aufgrund der fortgeschrittenen medizinischen Versorgung und der Aufklärung möglicherweise länger leben – und arbeiten. Außerdem hat die Generation Alpha ein hohes Bewusstsein für Klima, Umwelt, Diversität, Inklusion und nachhaltiges Wirtschaften. Sie wird eine sinnstiftende Arbeit bevorzugen, die mit den zuvor genannten Anforderungen vereinbar ist.

Doch sie wird sich möglicherweise auch, intensiver als die Generationen zuvor, mit den Schattenseiten der digitalen, schnelllebigen Welt auseinandersetzen müssen. Zu diesen zählen unter anderem ein drohender Verlust des Bezuges zur analogen Welt, motorische und kognitive Einschränkungen (beispielsweise Aufmerksamkeitsfähigkeit), psychische Belastungen (beispielsweise aufgrund des ständigen Vergleiches, Cybermobbing oder dem permanenten Zugang zu Negativ-Informationen über das Weltgeschehen etc.) und körperliche Beschwerden aufgrund von Fehlhaltung.4

Die ältesten Vertreterinnen der Generation Alpha sind nun ca. 14 Jahre alt und werden in ca. 2 Jahren in ein Ausbildungsverhältnis starten. Werfen wir einen Blick darauf, welche Vorstellungen und Erwartungen die Berufseinsteigerinnen von morgen in ihr Berufsleben mit- bzw. einbringen und wie Führungskräfte diesen durch Emotionale Intelligenz in der Zusammenarbeit begegnen könnten.

So kann Emotionale Intelligenz in der Führung der Generation Alpha unterstützen

Grundsätzlich kann Emotionale Intelligenz den Führungskräften dabei helfen, die Potenziale der Generation Alpha für das Unternehmen gewinnbringend zu nutzen und ein Arbeitsumfeld zu gestalten, das den Bedürfnissen und Werten dieser Generation gerecht wird.

Bedürfnis nach Sicherheit

Ein Begriff, der bereits seit einiger Zeit in der Arbeitswelt 4.0 kursiert, ist die psychologische Sicherheit. Geprägt von der amerikanischen Sozialwissenschaftlerin Amy Edmondson, beschreibt psychologische Sicherheit die Überzeugung eines Menschen, Bedenken, Kritik oder Fragen offen an andere Personen oder Gruppen richten zu können, ohne negative Konsequenzen oder zwischenmenschliche Risiken befürchten zu müssen.
Führungskräfte sind durch Emotionale Intelligenz in der Lage, Aspekte der psychologischen Sicherheit wie Vertrauen, Offenheit und gegenseitige Wertschätzung im Team und im Unternehmen zu fördern. Psychologische Sicherheit wird im Unternehmensumfeld wichtiger denn je sein, berücksichtigt man die Tatsache, dass Sicherheit und Familie für die Generation Alpha das Gegengewicht in einer unbeständigen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Welt darstellen und diese deshalb einen hohen Stellewert in ihrem Leben haben.5

So kann Emotionale Intelligenz zur psychologischen Sicherheit ganz konkret beitragen

Führungskräfte mit einer hohen Emotionalen Intelligenz sind in der Lage, durch das bewusste Verständnis der eigenen Emotionen, Verhaltensweisen und deren Auswirkungen auf andere, ihre Meinungen, Ideen und auch Grenzen (!) angemessen und authentisch zum Ausdruck zu bringen. So werden Impulsive oder reaktive Handlungen vermieden und Stressoren des Teamgefüges frühzeitig erkannt. Durch ihr kongruentes Verhalten vermitteln sie ihren Mitarbeitenden Sicherheit und Stabilität. Ihre Offenheit und ihr Verständnis für die Perspektiven der Mitarbeitenden signalisiert, dass Meinungen und Ideen wertgeschätzt werden. Zuletzt trägt die Fähigkeit von Führungskräften, sich selbst aus inneren Überzeugungen und Werten heraus immer wieder zu motivieren und Visionen zu entwickeln (und zu verfolgen), zur Inspiration und Ermutigung des Teams bei. Die Führungskraft nimmt letztendlich eine Vorbildfunktion ein und schafft damit Orientierung.

Bedürfnis nach sozialen VerBindungen

Beständigkeit erlebt die Generation Alpha vor allem in der Familie und in engen Beziehungen. Authentische und emotionale Verbindungen bilden dabei – wie bereits erwähnt – einen Gegenpol zur schnelllebigen und unbeständigen digitalen Welt. Zudem hat sie von ihren Eltern einen offenen Umgang mit Gefühlen und Bedürfnissen gelernt. Dadurch wird es für die Generation Alpha selbstverständlich, Gefühle und Bedürfnisse mitzuteilen und zu besprechen, was für sie die Basis für vertrauensvolle Beziehungen schafft.

Diese Art der Beziehungsgestaltung wird die Generation Alpha möglicherweise auch im beruflichen Kontext suchen. Um diesem Bedürfnis nachzukommen und die Bindung von Mitarbeitenden zu fördern, wird eine empathische Führungskraft die Perspektiven und Bedürfnisse dieser Generation ernst nehmen, echtes Interesse an persönlichen Anliegen zeigen und ein Gefühl von Vertrauen und Zugehörigkeit schaffen. Durch geschulte Selbstwahrnehmung und einen kongruenten Selbstausdruck tritt die Führungskraft dabei authentisch auf, Transparenz und Offenheit machen sie zu einer greifbaren und vertrauenswürdigen Persönlichkeit. Ihre Fähigkeit, eigene Emotionen zu regulieren, hilft ihr, den Mitarbeitenden in einer oft unsicheren Welt Stabilität und Sicherheit zu vermitteln. Gleichzeitig unterstützt sie ihre soziale Kompetenz dabei, effektive Kommunikationswege zu nutzen und Beziehungen – auch in digitalen Kontexten wie bspw. virtuellen Teams – zu stärken.

Bedürfnis nach Wissen und Austausch

Wissen und Bildung werden für die Generation Alpha nahezu überall zugänglich sein. Dadurch wird diese Generation unter anderem in den Bereichen Gesundheit, Recht, Tools und Methoden im beruflichen Kontext gut informiert sein. Außerdem verfügen ihre Vertreterinnen und Vertreter häufig über klare Vorstellungen davon, wie Prozesse gestaltet sein sollten und werden daher regelmäßig den offenen Diskurs im Team oder mit der Führungskraft suchen.

Reflektierte Führungskräfte erkennen an, dass die Generation Alpha möglicherweise über Wissen verfügt, das ihnen selbst bislang nicht bekannt war. Sie sehen in diesem Austausch eine wertvolle Chance zur Weiterentwicklung – sowohl für sich persönlich als auch für das Unternehmen. Empathische Führungskräfte nehmen darüber hinaus das ausgeprägte Bedürfnis der Generation Alpha nach (Weiter-)Bildung schnell wahr. Sie fördern eine konstruktive Gesprächskultur, in der individuelle Entwicklungsziele besprochen werden können und bieten gezielt Unterstützung für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeitenden an.

Bedürfnis nach Flexibilität und Kreativem Freiraum

Die Generation Alpha bevorzugt Flexibilität im Arbeitsumfeld und möchte ihre ausgeprägte Kreativität, Experimentierfreude und starke Technologieaffinität einbringen. Eine empathische Führungskraft erkennt die individuellen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden – wie flexible Arbeitszeiten oder persönliche Entwicklungsziele – und passt ihren Führungsstil entsprechend an. Dank ihrer Fähigkeit zur Selbstregulation kann sie dabei fair und ausgewogen bleiben, selbst wenn die Vielfalt der individuellen Ansprüche komplexe Anforderungen stellt. Sie erkennt auch, wann es sinnvoll ist, die eigenen Ideen zurückzustellen, um Raum für die Vorschläge der Mitarbeitenden zu schaffen. Mit ausgeprägten sozialen Kompetenzen ermutigt sie die jungen Mitarbeitenden dazu, innovative Ansätze einzubringen, und gestaltet ein Arbeitsumfeld, in dem Fehler als wertvolle Lernchancen wahrgenommen werden.

Bedürfnis nach sinnstiftender Arbeit

Die Generation Alpha legt Wert auf Werte, Ethik und sinnstiftende Arbeit. Für Unternehmen ist das sehr vorteilhaft, da Mitarbeitende, die einen Sinn in ihrer Arbeit sehen, engagierter und loyaler sind und mit Eigeninitiative und Kreativität zur Innovationskraft des Unternehmens beitragen. Eine Führungskraft mit Empathie und hoher Motivationsfähigkeit kommuniziert klar und auf die Bedürfnisse der jungen Mitarbeitenden abgestimmt, wie ihre Arbeit zum großen Ganzen beiträgt. Sie inspiriert die Mitarbeitenden, indem sie eine (gemeinsam erarbeitete) Vision vermittelt, die über den rein wirtschaftlichen Erfolg hinausgeht und die Werte der Mitarbeitenden adressiert (bspw. Nachhaltigkeit oder gesellschaftlicher Beitrag). Gleichzeitig motiviert sie die Mitarbeitenden, Ideen zur Ausgestaltung einzubringen und gibt Raum für Eigeninitiative.

Weitere Themen der Generation Alpha, die eine Führungskraft mit ausgeprägter Emotionaler Intelligenz koordinieren kann

  • Die Generation Alpha legt großen Wert auf ihre Gesundheit. Angesichts der psychischen Belastungen, die unter anderem durch die intensive Vernetzung, ständige Interaktionen sowie das Leben in der digitalen und realen Welt entstehen, steht ihre mentale Gesundheit zunehmend unter Druck. Empathische Führungskräfte können frühzeitig Anzeichen von Überforderung oder Stress bei den Mitarbeitenden erkennen (und verstehen) und präventive Maßnahmen ergreifen. Aufgrund ihrer persönlichen Erfahrung und Praxis im Selbstmanagement übernehmen Führungskräfte eine Vorbildrolle für ihre Mitarbeitenden. Sie bringen die notwendige Offenheit und das Verständnis für psychische Belastungen mit und sind dadurch in der Lage, Orientierung zu geben.
  • Die Generation Alpha wird daran gewöhnt sein, Anwendungen und Services zu nutzen, die exakt ihren Erwartungen entsprechen. Resilienz wird Führungskräften dabei helfen, aufkommende Frustration junger Mitarbeitender auszuhalten und zugleich durch Empathie zu erkennen, wenn die Technik einmal nicht wie erwartet funktioniert. Die empathische und visionär denkende Führungskräfte wird die Bedürfnisse der Mitarbeitenden wahrnehmen und verstehen und möglicherweise gemeinsam innovative Lösungsansätze entwickeln.
  • Die Generation Alpha legt großen Wert auf die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen, sowohl in Bezug auf ökologische Verantwortung als auch auf soziale Aspekte. Nachhaltigkeit zeigt sich dabei nicht nur in den Produkten und Dienstleistungen eines Unternehmens, sondern auch in den Entscheidungen, die im Team getroffen werden. Emotionale Intelligenz befähigt Führungskräfte, Entscheidungen – sofern sinnvoll und angebracht – gemeinsam mit dem Team zu treffen. Gleichzeitig unterstützt sie Führungskräfte dabei, bereits getroffene Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu begründen.

Emotionale Intelligenz als Burnout-Prävention

Emotionale Intelligenz ist für Führungskräfte nicht nur in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Generationen essenziell. Sie hilft Führungskräften auch, mit der Vielzahl an Anforderungen gesund umzugehen, die täglich an sie gestellt werden und ist damit ein entscheidender Schutzfaktor gegen Burnout. Denn sie trägt insbesondere durch die Förderung von Selbstwahrnehmung, Stressregulation und den Aufbau sozialer Ressourcen dazu bei, die persönliche Resilienz zu stärken. Führungskräfte mit ausgeprägter Emotionaler Intelligenz sind in der Lage, nicht nur sich selbst zu schützen, sondern auch aktiv zur Burnout-Prävention in ihren Teams beizutragen. Sie schaffen ein Arbeitsumfeld, das durch Wertschätzung, offene Kommunikation und Unterstützung geprägt ist, und stärken so die mentale Gesundheit und Motivation aller Beteiligten. Wichtig ist jedoch zu betonen, dass Emotionale Intelligenz allein nicht ausreicht. Sie kann gesunde Arbeitsbedingungen und eine ausgewogene Work-Life-Balance nicht ersetzen.

Fazit

Die Anforderungen an Führungskräfte wachsen stetig und beim Lesen dieses Artikels mag der Gedanke aufkommen, dass bald ein Psychologiestudium oder eine Ausbildung als Achtsamkeitscoach notwendig sein könnten, um diesen gerecht zu werden. Doch bevor wir unsere Studienpläne ins Unermessliche erweitern, sei gesagt: Emotionale Intelligenz ist erlernbar, jedoch nicht über Nacht. Umso wichtiger ist es für KMU, jetzt mit einem Umdenken im Führungsstil zu beginnen und die Weichen zu stellen, um für die jungen Generationen der Auszubildenden (weiterhin) attraktiv zu sein.

Emotionale Intelligenz erweist sich nicht nur als essenzielles Werkzeug, um die Herausforderungen in der Führung der Generation Alpha zu bewältigen, sondern auch, um den Anforderungen einer komplexen und dynamischen Arbeitswelt gerecht zu werden. Indem Führungskräfte Empathie und soziale Kompetenz mit strategischem Denken kombinieren, können sie eine Unternehmenskultur schaffen, die sowohl die Bedürfnisse der jüngeren Generation als auch die der bestehenden Belegschaft berücksichtigt. Abschließend noch zwei Anmerkungen dazu:

Bestehende Belegschaft nicht vergessen
Während Unternehmen sich darauf konzentrieren, für die Generation Alpha attraktiv zu werden, sollte die bestehende Belegschaft nicht vernachlässigt werden. Jede Veränderung im Führungsstil wirkt sich auf die Unternehmenskultur aus. Es ist wichtig, alle Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einzubeziehen, damit diese sich nicht zurückgesetzt oder entfremdet fühlen.

Emotionale Intelligenz zur Schulung der Empathie für “andersartige” Gegenüber
Die Idee, Emotionale Intelligenz ohne direkte Empathie einzusetzen, mag paradox klingen, könnte jedoch bei der Führung der Generation Alpha hilfreich sein. Diese Generation unterscheidet sich in ihren Werten, Erfahrungen und Bedürfnissen so stark von früheren, dass das Einfühlen für Führungskräfte anfangs herausfordernd sein könnte. Durch das gezielte Anwenden emotionaler Intelligenz – z. B. Selbstmanagement, soziale Kompetenz und authentische Kommunikation – kann Empathie sukzessive entwickelt werden. Denn Verständnis wächst oft mit der Erfahrung und der Bereitschaft, Neues zu lernen.

Verweise:

  1. in Anlehnung an Dorsch, Lexikon der Psychologie ↩︎
  2. Stangl: Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. ↩︎
  3. siehe hierzu auch: Shahid, R./Stirling J./Adam W.: Promoting wellness and stress management in residents through emotional intelligence training. Dovepress (2018) ↩︎
  4. siehe hierzu: www.die-generation-z.de/generation-alpha-daten-fakten-wissen-fuer-die-zukunft/ (zuletzt abgerufen am 16.01.2025) ↩︎
  5. Westdeutscher Rundfunk Köln: GENERATION ALPHA – Zukünfte einer neuen Ära von Nutzer:innen – Ein Zukunftsreport des WDR Innovation Hub (2021) ↩︎

Und einen ganz lieben Dank an meinen Sparringspartner ChatGPT .

Accessibility Toolbar

Nach oben scrollen